Die Göttin DS feiert 60 Geburtstag: Aus einer anderen Welt
Zu diesem runden Geburtstag pusten wir nur allzu gerne 60 Kerzen auf der DS-Torte aus: Eines der wohl betörendsten und verstörendsten Autos aller Zeiten hat jetzt genau sechs Jahrzehnte auf dem wunderschönen Buckel.Die »triumphale Ankunft« von la Déesse, der Göttin DS, auf dem Salon de l’Automobile in Paris war im Oktober 1955 – der Geschichte zufolge – eine Sensation sondergleichen. Unfassbar viele Bestellungen gingen ein, 85.000 in der ersten Woche, auf den Champs-Élysées kam es zu Aufruhr, ganz Paris drehte durch. Im folgenden Monat widmete die ADAC Motorwelt dem Salon mit Fotos einiger Neuheiten exakt eine Seite (gegenüber: »Wenn der Winter seinen Einzug hält«, Fashion für Frauen). Der »Traumwagen« war den Textchen zufolge das Coupé des Cadillac Eldorado (»Interessant die Zwillingsscheinwerfer«).
Zur DS 19 genügten ein paar technische Daten. Die Schweizer Auto-Revue wusste es besser: Im 4-Seiten-Bericht zum Salon nahm »Der neue Citroën« ganze drei Seiten ein, zu raffiniert und wie aus einer anderen Welt war das Auto mit seinen »neuartigen Karosserieeinzelheiten«. Richtig unsterblich wurde die DS vermutlich ab dem 1957 von dem Philosophen Roland Barthes vorgelegten Essay in Mythen des Alltags, der gleich mit der ersten Zeile in die Vollen ging: »Ich glaube, dass das Auto heute das genaue Äquivalent der großen gotischen Kathedralen ist.«
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