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30. Jun 2017 20

Porsche 904 – Kunststück aus Kunststoff

Ist das der schönste Porsche 904 aller Zeiten? Zumindest einer der aufregendsten. Robert Coucher hat den seltenen Porsche 904/6 in Donington Park getestet.
Das silberne Porsche 904 Geschoss sitzt tief über seinen fetten Avon CR6ZZ-Reifen. Der Karosseriekörper aus Fiberglas-verstärktem Kunststoff streckt sich straff mit muskulösen Hüften und ohne ein Gramm Fett zu viel über den Unterbau. Die lange Nase mit ihren wunderschön eingezogenen Scheinwerfern ist so zugespitzt, dass sie die Luft bei 250 km/h mit minimalem Widerstand durchschneidet. Den ganzen Tag und oft die ganze Nacht, akustisch untermalt von einem prickelnden Sound, den zwei wie Phallussymbole aus dem Heck hervortretende Auspuffrohre in die Gegend posaunen.
Als eine tief im Motorsport verwurzelte Firma schuf Porsche in den späten 1950er- und frühen 1960er-Jahre eine Reihe außergewöhnlicher Rennwagen. Damit feierte man einige – allerdings überschaubare Erfolge – in der Formel 2 und 1, ehe Ende 1962 der Entschluss fiel, sich ganz auf Sportwagenrennen zu konzentrieren. Im Zuge dessen entstand der letzte Porsche-Rennsportwagen mit einer Straßenzulassung: der Carrera GTS oder geläufiger: Porsche 904. Einer der schönsten Porsche aller Zeiten, der erste mit Kunststoff- karosse und unter dem ab 1964 geltenden neuen GT-Reglement auf Anhieb ein Siegertyp. Der atemberaubende Carrera GTS auf diesen Seiten ist etwas ganz Besonderes: Keiner der zur Homo- logation für die Rennen auf Band gelegten 109 Autos mit Vierzylinder-Motor, sondern einer von nur sechs 904/6.
Doch zuerst wollen wir die Frage klären, wie ein im positiven Sinne aus der Reihe tanzendes Design in einer so stark von Ingenieuren getriebenen Firma wie Porsche überhaupt entstehen konnte. Die Antwort ist einfach: Hinter dem betörenden Entwurf stand mit Ferdinand Alexander (F.A.) Porsche ein 28-jähriger Stilist, der es an der renommierten Hochschule für Gestaltung in Ulm nur zwei Semester ausgehalten hatte. Der Prüfungsausschuss soll das Talent des ältesten Sohnes von Ferry Porsche angezweifelt haben.
Doch »Butzi«, der später in seinem Designstudio in Zell am See Sonnenbrillen und Armbanduhren entwarf, war ein Macher und Ästhet, kein grauer Theoretiker wie seine Professoren. Zur Genesis des 904 GTS verriet er dem Historiker Karl Ludvigsen: »Der 904 war mein Liebling. Das einzige Auto, das ich komplett alleine gemacht habe. Es herrschte ein solcher Zeitdruck, dass mir keiner reinreden konnte.« In der Tat hatte sich Porsche im Winter 1962/63 dazu verpflichtet, neben dem neuen GT-Rennwagen auch eine limitierte Zahl von Modellen mit Straßenzulassung auf Kiel zu legen. Der erste Schuss musste also sitzen – und das Ergebnis war eine stilistisch wie sportliche Sensation...
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